Historisches Petrihaus
Historische Bezüge
Um 1785 hatte der preusische Hofrat Dittmar Basse gegenüber dem gräflichen Schloss einen kleinen Garten anlegen lassen. Nach dessen Auswanderung nach Amerika 1802, infolge finanzieller Schwierigkeiten, konnte Georg Brentano die Liegenschaft günstig erwerben und den Park weiter ausbauen. Der Erwerb von Grundstücken, beidseitig der Nidda gestaltete sich schwierig. Nach langen und zähen Verhandlungen konnte er 1819 endlich das Haus des Bäckermeisters Petri übernehmen. Aus einem ehemaligen Fachwerkhaus von 1720 entwickelte Georg Brentano um 1820 ein eigenes kleines Refugium, indem er das Gebäude im Stile eines Schweizerhauses unter Verwendung klassizistischer Architekturelemente umformte. Die charakteristischen Elemente warem im Laufe der Jahre immer weiter verloren gegangen. Nur wenige Details zeugten von der ehemaligen Schönheit. Ein überliefertes Gemälde von Bettine von Arnim und ein Foto aus der Anfangszeit der Fotographie sowie Textquellen der Nichten von Georg von Brentano ca. 1890 erlaubten eine authentische Rekonstruktion. Lange wurde darüber spekuliert, ob auch Goethe das Haus besucht haben konnte. Die Vermutungen konnten jedoch nicht bestätigt werden. Wahrscheinlicher ist die Beteiligung Friedrich Schinkels an den Bauplänen. Die Familie Brentano hatte engen Kontakt zu dem berühmtesten Baumeister des Klassizismus aus Berlin. Auch Bettine von Arnim, die Schwester Georgs, war mit Schinkel befreundet.